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Motor Tuning Yamaha XJR 1300 |
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Roberts XJR 1300 war schon getunt, als sie auf den Hof kam.
Ein
picobello gepflegtes Motorrad mit einigen Modifikationen.
Der Motor der XJR ist ein luftgekühlter Vierzylinder Vierventiler
und hat seine Wurzeln in den Achtziger-Jahren. Dafür, daß er es als
lebendes Fossil bis in die heutige Zeit geschafft hat, gibt es mehrere Gründe.
Zum einen den großen Hubraum, der es ihm ermöglicht, trotz der
angestaubten Technik noch respektable Leistungen zu erzielen. Zum anderen gilt
er als äußerst robust und langlebig. Er schiebt schon bei sehr
niedrigen Drehzahlen mit ordentlich Druck und läuft wunderbar weich und
unangestrengt.
Eine Serien XJR hat allerdings nur 106 PS. Diese Leistung ist für
einen Vierzylinder-Vierventiler mit 1251 Kubikzentimetern Hubraum fast schon ein
Witz. Robert hatte deshalb das bewährte Motor-Tuning von Yamaha-Krause
machen lassen. Soweit ich weiß, baut Herr Krause die Ansaugstutzen der FJ
1200 ein, vergrößert den Airboxeinlaß und die Auslassrohre im
Auspuff, ändert die Vergaserabstimmung und erhöht die Frühzündung.
Dadurch legte die XJR deutlich an Spitzenleistung und Drehmoment zu, ohne im
unteren Drehzahlbereich zu verlieren. Tests in der Fachpresse hatten den Erfolg
der Maßnahmen bestätigt. Das alles gab es relativ preiswert und auch
noch mit TÜV. Da wollen wir mal nicht meckern.
Bevor ich mit dem Tuning angefangen habe, kam die XJR auf den Prüfstand.
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Eine saubere Kurve. Fast 130 PS nach
DIN an der Kupplung und damit die versprochene Leistung erreicht. |
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Das subjektive Empfinden der
Leistungsentfaltung erkennt man am besten an der Drehmomentkurve. Von 3000 bis
5000 schon ein leichter Anstieg. Bei 5000 fängt sie dann richtig an zu
schieben. Hinter 6500 läßt der Elan auf hohem Niveau wieder nach.
Kurz vor 8000 fällt die Kurve dann deutlicher ab. Spätestens hier wird
der Genießer hochschalten. |
| Roberts
Vorgabe war ein noch mal verbesserter Leistungsverlauf im mittleren
Drehzahlbereich. Mehr Spitzenleistung war kein Thema. Natürlich machte mir
das bisherige Tuning die Aufgabe nicht leichter, aber ein bisschen was sollte
immer noch drin sein. Wir haben die erforderlichen Maßnahmen besprochen
und uns im Wesentlichen auf eine Modifizierung der Nockenprofile, eine Erhöhung
der Verdichtung und eine Kanalbearbeitung geeinigt.
Durch die Erhöhung der Verdichtung sollte die Leistung über
das gesamte Drehzahlband leicht steigen. Die Kanalbearbeitung würde in der
oberen Hälfte helfen. (Um wieviel hängt immer davon ab, wie gut die
Serienkanäle schon sind.) Bei der geplanten Änderung der Nocken sind
wir auf der sicheren Seite geblieben: Ein vergrößerter Hub bei wenig
verlängerten Öffnungszeiten. Sie würde vielleicht bei sehr
niedrigen Drehzahlen ein bisschen was kosten, aber sonst ziemlich sicher
Mehrleistung bringen. Mit einer Einstellung, die vor allem die Überschneidung
erhöht, ließe sich mit etwas Glück die Mitte deutlich verstärken.
Ich hatte mit Robert noch einige Telefonate geführt, in denen wir
wieder etwas vom ursprünglichen Ziel abgekommen sind. Die bessere Mitte
hatte zwar immer noch oberste Priorität, aber die Spitzenleistung sollte
nach Möglichkeit doch um 10-15 PS steigen. Diese Leistung hielt ich noch für
machbar, ohne auf einen Leistungszuwachs im mittleren Bereich verzichten zu müssen.
Nur unterhalb von ca. 4000 Umdrehungen würden wohl ein paar PS verloren
gehen.
Just an dem Tag, an dem wir anfingen, den Motor zu zerlegen, kam
Carsten mit einem Satz 40er Mikuni-TM-Vergaser vorbei. Wir haben sie an die XJR
gehalten und sie passten fast auf Anhieb. Vor allem passten sie aber zu unseren
neuen Vorgaben. Mit Flachschiebervergasern verbessert sich erfahrungsgemäß
die Leistung ab dem mittleren Bereich und das Ansprechverhalten wird direkter.
Nur untenrum sind sie meistens etwas heikel, aber damit konnten wir jetzt ja
leben. Ein kurzer Anruf bei Robert und sie waren durchgenickt.
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