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Tuning Yamaha MT01 |
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Bernd schickte mir eine Mail, in der er fragte, ob ich nicht Lust hätte,
seine Yamaha MT01 zu tunen. Hatte ich!
Der
Motor ist ein luftgekühlter 1700er V2 mit 48 Zylinderwinkel. Er ist
langhubig: Bohrung 97mm, Hub 113mm. Die vier Ventile pro Zylinder werden von 2
untenliegenden Nockenwellen über Stößelstangen und Kipphebel geöffnet.
Das Verdichtungsverhältnis ist mit 8,36 erstaunlich niedrig. Die
Brennräume haben Doppelzündung. Das Gemisch wird über 40er
Einspritzrohre angesaugt. Daraus straßenzugelassene 90 PS und vor allem
150 Nm - das ist schon eine recht ordentliche Leistung. Der einer oder andere
4Zylinder Fahrer wird jetzt vielleicht den Kopf schütteln, aber die MT01
stellt mit diesem Motorkonzept, dieser Auslegung und unter den gesetzlichen
Rahmenbedingungen so ziemlich die Spitze dessen dar, was zur Zeit möglich
ist.
Fahrwerk und Bremsen brauchen sich vor aktuellen Sportmotorrädern
nicht zu verstecken.
Bernd und ich telefonierten ein bisschen und im Laufe des Gesprächs
wurden wir uns über die Eckdaten des Tunings einig. Der Motor sollte seinen
Charakter behalten und im mittleren Bereich an Leistung zulegen. Wenn die
Spitzenleistung zulegen würde, wäre das auch nicht so schlimm, aber es
sollte vor allem der Bereich von 2000 bis 4000 Umdrehungen, in dem Bernd den
Motor hauptsächlich bewegt, optimiert werden.
Ein paar Wochen später
stand sie auf den Hof und ich hatte zwei Monate Zeit, mir etwas einfallen zu
lassen. Ich habe mich dann gleich am nächsten Tag erstmal draufgesetzt und
eine ausgiebige Probefahrt gemacht. Der Motor lief mechanisch leise mit einem
angenehm dumpfen Auspuffton. Man konnte mit Standgas anfahren und in den unteren
Gängen - mit etwas Gefühl - ab 1500 Umdrehungen gut beschleunigen.
In den hohen Gängen machte der Motor aber beim harten
Gasaufziehen unterhalb von 2000 Umdrehungen einen gestressten Eindruck, schüttelte
sich und hackte auf die Kette ein. Oberhalb von 4000 wird er dann etwas zäher,
um bei ca. 5000 deutlich nachzulassen. Bei 5500 beginnt der rote Bereich. Aber
es gibt eigentlich keinen Grund, den Motor auszudrehen, auch wenn er diese
Drehzahlen locker wegsteckt. Der Wohlfühlbereich liegt eindeutig bei
mittleren Drehzahlen. Dort zieht er so unangestrengt pulsierend und doch so
kraftstrotzend, wie man es von einem großen V2 erwarten sollte.
Dann ging es auf den Prüfstand.
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Bei der Messung auf dem Prüfstand
bestätigte die Drehmomentkurve den Fahreindruck. Reichlich Dampf schon bei
niedrigen Drehzahlen und bei 4000 beginnt die Kurve zu fallen. Die ermittelte
Leistung liegt über der Werksangabe. Offensichtlich haben wir es hier mit
einem besonders gut laufenden Exemplar am oberen Ende der Serienstreuung zu tun.
Ich habe mich im WWW umgesehen und Kurven von anderen, gut eingefahrenen MTs
gefunden, die ähnlich hoch lagen.
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Die Leistungskurve. Maximale Leistung
bei ca. 4600. Der flachere Anstieg oberhalb von 4000 ist aber auch hier zu
erkennen. |
| Yamaha
bietet verschiedene Tuningkits, von Stage1 bis Stage3 an. Diese Kits sind aber
nicht nur ziemlich teuer und aufwendig (allein die Teile des Stage3-Kits kosten
ca 5000 ), sondern bei Tests auch dadurch aufgefallen, daß sie fast schon
peinlich wenig Leistung gebracht haben.
Was da schiefgelaufen ist, weiß
ich nicht.
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