Tuning Kawasaki Z1000 MKII

Drei Wochen später:

Als Martin wieder zurück war, brachte er mir die Nockenwellen vorbei. Blitzsaubere Teile, die offensichtlich noch nie gelaufen waren. Der Grundkreis der Nocken war genauso hoch wie bei den Serienteilen, so daß ich nur das Ventilspiel etwas nachstellen musste.
Tuningnocken
Die Tuningnocken.
Ich habe die Nocken eingebaut und für die erste Messung die Überschneidung deutlich, den Einlaßschluß und den Auslassbeginn nur leicht um 2-3 erhöht. Die Spreizung lag dadurch bei ca. 217. Das ist für ein solches Profil relativ wenig und ich wollte deshalb noch eine zweite Messung mit 220-222 machen.

Die Seriennocken waren im modifizierten Motor mit 225 Spreizung am besten gelaufen. (Kawasaki gibt für den serienmäßigen Motor 220 an)
Nockenprofile
Da ich die genauen Kurven der Nockenprofile hatte, konnte ich mich bei der Einstellung am Ventilhub im OT orientieren. Den habe ich vorher noch mal überprüft..
Bei der Probefahrt war vom Gefühl her die Leistung im unteren Bereich kaum verändert. Nur in der Mitte gab sich der Motor lustlos. Dieser Hänger fühlte sich aber eher nach Vergaserabstimmung an. Ab ca. 6000-7000 ging es dafür ganz gut vorwärts, so daß ich mit dieser Abstimmung auf den Prüfstand gegangen bin, um schon mal einen Anhaltspunkt zu haben.

Das Ergebnis sah so aus:
Leistungskurve
Weil der Motor in der Mitte nur unwillig drehte, haben wir mit der Messung erst bei 4500 angefangen.
Mit dem Kurvenverlauf war ich nicht zufrieden.
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Drehmomentkurve
Das ganze Ausmaß des Elends sieht man an der Drehmomentkurve
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Zwar haben wir 116 PS bei 8597 und 99,7 Nm bei 7661Umdrehungen gemessen, aber es ist offensichtlich, daß noch erhebliches Potential in der Abstimmung liegt.

Oberhalb von 8500 flacht die Leistungskurve zu plötzlich ab und wird flackerig. Der Durchhänger zwischen 4500 und 6500 ist deutlich, vor allem, wenn man den Anfangspunkt bei 4500 sieht. Dieser liegt mit ca. 93 Nm überraschend hoch. Die Vergaserabstimmung haut also überhaupt nicht hin. Ich müsste für einen wirklichen Vergleich zumindest eine andere Hauptdüse einbauen.

Inzwischen hat sich aber Thomas gemeldet und angeboten, seine 34er-Flachschieber vorbeizubringen. Wenn ich mir die ganze Abstimmungsarbeit noch machen will, dann würde ich das schon gerne mit Flachschiebern versuchen. Eventuell macht uns auch die Auspuffanlage einen Strich durch die Rechnung, aber sie ist ganz sicher nicht allein verantwortlich. Ich bin dann doch noch mal mit der Hauptdüse rauf und runter gegangen, aber das Ergebnis bei der Probefahrt war jeweils sehr unbefriedigend.

Weil Gleichdruckvergaser, die so vollkommen von der Rolle sind, eine sehr aufwendige Abstimmung verlangen, habe ich mit ihnen nicht weiter getestet.

Trotzdem denke ich, daß schon dieses Ergebnis die Möglichkeiten des Nockenprofils zumindest erahnen lässt.

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